Die Instrumente des AOT
Grosse Kuppel
Die grosse Kuppel enthält zwei prinzipielle Geräte, eins von Zeiss und eins von Kern.
Der Kern-Koronagraph wurde 1938 von der Firma Kern und Co. in Aarau gebaut. Er war zunächst in Arosa Prätschli in einer Privatsternwarte aufgestellt und wurde 1939 nach Fertigstellung des Observatoriums auf dem Tschuggen in diese umgezogen.
Er besitzt eine Oeffnung von 120mm und eine Brennweite von1500mm.
Am Kern-Koronagraphen ist ein Spektroskop von Carl Zeiss aus Jena angesetzt. Dieses Spektroskop zerlegt das Licht mittels eines Dispersionsprismas. Mit einem schwenkbaren Tubus kann man das Spektrum betrachten.
1965 wurde von Carl Zeiss Oberkochen ein grösserer Koronagraph mit Littrowspektroskop in die grosse Kuppel eingebaut und der bestehende Kern huckepack daraufgesetzt.
Der Zeiss-Koronagraph besitzt eine Oeffnung von 200mm und eine mittlere Brennweite von 2250mm. Im Geradeausfokus ist ein Eisenfilter angebracht, der die grüne Eisenlinie bei 530,28nm herausfiltert und an den eine Kamera angeschlossen werden kann.
Parallel zum Koronagraphen ist das Spektroskop angeordnet. Es erzeugt das Spektrum mit einem Reflexionsgitter in Littrowanordnung hinter einem achromatischen Objektiv mit 1500mm Brennweite.
Kleine Kuppel
In der kleinen Kuppel stand bis etwa 1997 ein 150mm Achomat mit 1950mm Brennweite in Coudé-Bauweise. Er war zur Zählung der Sonnenflecken eingesetzt worden und wurde danach an die Sempersternwarte in Zürich gebracht. Seit Herbst 2023 steht dieser Zeiss-Coudé wieder in der kleinen Kuppel des AOT.
Langer Gang
Der lange Gang beherbergt an seinem Südende einen Coelostaten, der mit seinen beiden Spiegeln das Licht drei verschiedenen Instrumenten zur Verfügung stellen kann.
In Geradeausstellung steht ein achromatische Objektiv der Firma Grubb Parsons mit 30m Brennweite. Dieses fokussiert das Sonnebild auf den Spalt des anschliessenden Littrow-Spektrographen.
In Rechtsstellung fällt das Licht durch eine Projektionsanordnung aus Zeiss-Objektiv und -Okular auf einen Schirm zur Zeichnung der Sonnenflecken.
In Linksstellung steht ein Lyot-Filter, der das H-alpha-Licht der Sonne mit einer Bandbriete von 0,25 Ångstroem passieren laesst. Dort kann das Bild durch ein Okular betrachtet werden.